Hallöchen da draußen!
Ich hoffe, ihr sitzt warm eingekuschelt und gut verpackt vor euren PCs: Der Winter kündigt sich an! Am Morgen und am Abend malt der Atem schon Wölkchen in die Luft, jeden Morgen warte ich, dass sie im Radio vor Glatteis warnen. Freut ihr euch auch so wie ich?
Am Wochenende bin ich insgesamt 1200km mit dem Zug gefahren! Kennt ihr das Gefühl, wenn man in die Nacht hineinbraust, während Regen gegen die Scheiben klatscht und das Geräusch des Zuges einen ganz schläfrig und verträumt macht? Im vierer vor eurem Sitz spielt jemand Karten, der Fahrgast hinter euch schlummert leise schnarchend. Irgendwo blättert jemand eine Zeitung um. Eine wunderhübsche Momentaufnahme, aber auch voller Melancholie, findet ihr nicht? Ich habe versucht, das Gefühl festzuhalten:
This is the rain
Talking outside
As we speed unstoppable
Through an autumn-night.
This is the train
Singing it's lullaby
Taking me far from home
Under a weeping sky.
This is the pain
Filling my dreams
As I float through the night
Forever it seems.
(c) F. Schier
Einen wunderhübschen Herbsttag wünscht euch
freake
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Dienstag, 11. Oktober 2011
Samstag, 20. August 2011
Erste EJC-Videos und -Fotos ;)
Hallöchen! =)
Ich arbeite noch hart daran, und die Technik und ich wir liegen uns böse in den Haaren, aber hier kommen für euch die ersten beiden EJC-Poi-Videos. Bei den anderen Videos muss ich bei allen noch schauen, zum Großteil ist mein Schnuckelinchen mit drauf, die ungern öffentlich gezeigt werden möchte (im Feuerpoi-Video ist sie zwar auch zu sehen, aber man erkennt sie ja nicht ;)), daher muss ich noch ein bissi schneiden und basteln, aber es gibt sicher noch mehr zu sehen, wenn ich endlich mal dazu komme. =)
Fotos habe ich kaum welche gemacht, aber die, die ich habe bekommt ihr natürlich auch. Damit fangen wir mal an (die Videos laden noch - youtube war auch mal schneller)
Also.
Die EJC. Es gibt eigentlich keine Worte, die das so richtig beschreiben können. Denk Dir die coolsten Leute der Welt, alle zusammengepfercht auf dem Olympiagelände in München. Alle Formen der Flow-Arts sind vertreten, Spaß, Tanz und Kunst wohin du auch schaust. Schöne, fröhliche, nette Menschen, die gemeinsam Spaß haben, sich gegenseitig Dinge beibringen oder einfach nur durchchillen (betrachte dies bitte als einen freake-esken Neologismus). Die Stimmung war so cool, dass wir selbst Leute von der Security erwischt haben, wie sie anfingen, Jonglieren zu lernen.
Also: Wie war die Stimmung? Soo war die Stimmung:
Und ich wage zu behaupten, dass der Olympiapark nie so cool aussieht, wie während der EJC:
(Aus den Hallen hab ich leider kein Foto, aber es kommen bestimmt noch Videos in denen zu sehen ist, wie geil es in der Olympiahalle war)
Das Wetter spielte für uns auch ganz brav mit:
Dieses Bild hat zwar mit der EJC weniger zu tun (außer dass es auf dem Gelände geschossen ist), ist aber sooo süß, dass ich es trotzdem zeigen muss :D
Und zum Schluss natürlich: Lublin 2012, wir sind dabei, koste es, was es wolle! ;)
Und jetzt mal sehen, was meine Videos machen. :D
Hier kommt das erste, ein kleiner Verdauungstanz im Olympiapark. Diese Blasmusik im Hintergrund war so herrlich und amüsant, aber nach einiger Zeit wurde man sie ziemlich leid... ;) Und wer genau hinsieht kann im Hintergrund einen Blick auf einen der gutaussehendsten Keulenjongleure der ganzen EJC erhaschen... ;D
Das zweite Video gibt es leider erst später: Meine Festplatte ist so voll, dass ich die bearbeitete Version nicht zwischenspeichern kann... ich geh jetzt Rohlinge kaufen um die ganzen Fotos und Videos runter zu brennen, spätestens heut Abend gibt es dann ein eher zweitklassiges Feuerpoi-Video aus dem Großelterlichen Garten... :D
Bis dahin alles Liebe,
freake
Ich arbeite noch hart daran, und die Technik und ich wir liegen uns böse in den Haaren, aber hier kommen für euch die ersten beiden EJC-Poi-Videos. Bei den anderen Videos muss ich bei allen noch schauen, zum Großteil ist mein Schnuckelinchen mit drauf, die ungern öffentlich gezeigt werden möchte (im Feuerpoi-Video ist sie zwar auch zu sehen, aber man erkennt sie ja nicht ;)), daher muss ich noch ein bissi schneiden und basteln, aber es gibt sicher noch mehr zu sehen, wenn ich endlich mal dazu komme. =)
Fotos habe ich kaum welche gemacht, aber die, die ich habe bekommt ihr natürlich auch. Damit fangen wir mal an (die Videos laden noch - youtube war auch mal schneller)
Also.
Die EJC. Es gibt eigentlich keine Worte, die das so richtig beschreiben können. Denk Dir die coolsten Leute der Welt, alle zusammengepfercht auf dem Olympiagelände in München. Alle Formen der Flow-Arts sind vertreten, Spaß, Tanz und Kunst wohin du auch schaust. Schöne, fröhliche, nette Menschen, die gemeinsam Spaß haben, sich gegenseitig Dinge beibringen oder einfach nur durchchillen (betrachte dies bitte als einen freake-esken Neologismus). Die Stimmung war so cool, dass wir selbst Leute von der Security erwischt haben, wie sie anfingen, Jonglieren zu lernen.
Also: Wie war die Stimmung? Soo war die Stimmung:
Und ich wage zu behaupten, dass der Olympiapark nie so cool aussieht, wie während der EJC:
(Aus den Hallen hab ich leider kein Foto, aber es kommen bestimmt noch Videos in denen zu sehen ist, wie geil es in der Olympiahalle war)
Das Wetter spielte für uns auch ganz brav mit:
Dieses Bild hat zwar mit der EJC weniger zu tun (außer dass es auf dem Gelände geschossen ist), ist aber sooo süß, dass ich es trotzdem zeigen muss :D
Und zum Schluss natürlich: Lublin 2012, wir sind dabei, koste es, was es wolle! ;)
Und jetzt mal sehen, was meine Videos machen. :D
Hier kommt das erste, ein kleiner Verdauungstanz im Olympiapark. Diese Blasmusik im Hintergrund war so herrlich und amüsant, aber nach einiger Zeit wurde man sie ziemlich leid... ;) Und wer genau hinsieht kann im Hintergrund einen Blick auf einen der gutaussehendsten Keulenjongleure der ganzen EJC erhaschen... ;D
Das zweite Video gibt es leider erst später: Meine Festplatte ist so voll, dass ich die bearbeitete Version nicht zwischenspeichern kann... ich geh jetzt Rohlinge kaufen um die ganzen Fotos und Videos runter zu brennen, spätestens heut Abend gibt es dann ein eher zweitklassiges Feuerpoi-Video aus dem Großelterlichen Garten... :D
Bis dahin alles Liebe,
freake
Sonntag, 7. August 2011
Hübscher Besuch
Seht mal, welch hübscher Freund mich heute besucht hat!
Und so gute Manieren: Hat ganz geduldig auf meiner Hand stillgesessen, bis ich die Tür geöffnet und ihn auf den Balkon getragen hatte. Das ist mal ein schöner Start in den Tag. =)
Und so gute Manieren: Hat ganz geduldig auf meiner Hand stillgesessen, bis ich die Tür geöffnet und ihn auf den Balkon getragen hatte. Das ist mal ein schöner Start in den Tag. =)
Freitag, 5. August 2011
Vom Schlecken und Lutschen - Geschichten aus dem Leben einer Eisverkäuferin - 7
Teil 7 - Zehn goldene Regeln für beschissene Tage (auch auf andere Berufsgruppen übertragbar)
Kennt ihr diese Tage? Man ist müde, schlecht gelaunt, fühlt sich kränklich und demotiviert, nichts klappt, alle nerven (vor allem die Kunden), man will sich nurnoch unter der Bettdecke verkriechen, und stattdessen hat man acht lange Stunden Arbeit vor sich? Wenn ja, dann kommen hier meine frisch erarbeiteten zehn goldenen Regeln, wie man einen solchen Tag unbeschadet übersteht:
1.: Mach aus allem ein Spiel.
2.: Mach aus allem, aus dem du kein Spiel machen kannst, einen Tanz.
3.: Mach aus allem, aus dem du kein Spiel und keinen Tanz machen kannst ein Lied (Zimtspitze Zimtspitze Zimtspitze Hey! xD).
4.: Mach aus allem, aus dem du kein Spiel, keinen Tanz und kein Lied machen kannst einen Witz (Gehen zwei Arschlöcher Eis essen. Sagt das eine Arschloch zum anderen...).
5.: Kannst du nicht spielen, nicht tanzen, nicht singen und nicht lachen, um Himmels Willen schalte deinen Verstand ab!
6.: Immer raus mit dem Unmut - je vulgärer, desto besser! (Am besten dort, wo dich niemand hören kann ;))
7.: Koffeein rettet Leben.
8.: Guck bloß nicht auf die Uhr - die zeigt eh nicht an, was du gerne sehen würdest.
9.: Im Zweifel: Erstmal pinkeln gehen.
10.: Scheiß drauf!
Probiert es aus, mich bringt das wunderbar durch den Tag!
Kennt ihr diese Tage? Man ist müde, schlecht gelaunt, fühlt sich kränklich und demotiviert, nichts klappt, alle nerven (vor allem die Kunden), man will sich nurnoch unter der Bettdecke verkriechen, und stattdessen hat man acht lange Stunden Arbeit vor sich? Wenn ja, dann kommen hier meine frisch erarbeiteten zehn goldenen Regeln, wie man einen solchen Tag unbeschadet übersteht:
1.: Mach aus allem ein Spiel.
2.: Mach aus allem, aus dem du kein Spiel machen kannst, einen Tanz.
3.: Mach aus allem, aus dem du kein Spiel und keinen Tanz machen kannst ein Lied (Zimtspitze Zimtspitze Zimtspitze Hey! xD).
4.: Mach aus allem, aus dem du kein Spiel, keinen Tanz und kein Lied machen kannst einen Witz (Gehen zwei Arschlöcher Eis essen. Sagt das eine Arschloch zum anderen...).
5.: Kannst du nicht spielen, nicht tanzen, nicht singen und nicht lachen, um Himmels Willen schalte deinen Verstand ab!
6.: Immer raus mit dem Unmut - je vulgärer, desto besser! (Am besten dort, wo dich niemand hören kann ;))
7.: Koffeein rettet Leben.
8.: Guck bloß nicht auf die Uhr - die zeigt eh nicht an, was du gerne sehen würdest.
9.: Im Zweifel: Erstmal pinkeln gehen.
10.: Scheiß drauf!
Probiert es aus, mich bringt das wunderbar durch den Tag!
Dienstag, 26. Juli 2011
Vom Schlecken und Lutschen - Geschichten aus dem Leben einer Eisverkäuferin - 6
Teil 6 - Von ihrer schlechtesten Seite.
Unsereine/r, so scheint mir, ist prädestiniert, die Leute von ihrer schlechtesten Seite zu sehen. Vielleicht liegt es daran, dass die meisten sich offenbar überlegen fühlen, und das gerne ein bisschen raushängen lassen, vielleicht auch, weil es in dieser Gesellschaft viel zu tabu ist, sich mal was Gutes zu tun, und die Menschen sich bekloppterweise oft zu schämen scheinen, wenn sie sich selber ein Eis kaufen. Naja, ich will über die Gründe garnicht weiter philosophieren, aber eines will gesagt sein: Dieser Job hat mein Bild auf die Menschen doch ein Wenig....gerade gerückt.
Ein schönes Beispiel von gestern: Ein Kunde bestellt (natürlich ohne Hallo und ohne Bitte, wie wir es gewohnt sind) ein Softeis mit Krokant und eines mit Zimt. Ich mache das Softeis mit Krokant, reiche es ihm, mache das Softeis mit Zimt, stelle es ab, will kassieren, doch der Kunde verkündet: "Das ist aber keine Schokolade." "Nein," sage ich, "sie haben ja auch Zimt bestellt." Der Kunde überlegt einen Moment, schaut erst das Eis, dann mich bitterböse an, und erklärt mir dann betont geduldig: "Ja, stimmt. Aber ich wollte Schokolade." Tja Kumpel, Pech für dich, würde ich sagen.
Ein anderes Beispiel, das mir echt nahe gegangen ist: Im Trubel während die Tagschicht sich auf den Heimweg macht und die Spätschicht sich häuslich einrichtet, komme ich aus dem Hinterzimmer nach vorne, meine Kollegin ist gerade damit beschäftigt, ein Eis zu machen (für sich selbst, wie sich im Nachhinein rausstellte, doch es liegt nur nahe davon auszugehen, dass sie einen Kunden bedient), und am Tresen steht ein Kunde und schaut mich böse an. Die Frau neben ihm kräht mir eine Bestellung entgegen, und ich frage, ob sie und der böse schauende Mann (so formuliere ich es natürlich nicht ;)) zusammen gehören. "JA!" blafft er mich an. Ich frage, ob die Kollegin ihn denn nicht schon bedient, darauf faucht er "NEIN! Darum gucke ich doch so." Aha. Das nenne ich mal gute Manieren. Nun gut, also dann. Ein Seufzen unterdrücken, auf in den Kampf. "Was kann ich denn für sie tun?" "Eine Kugel Eis, in der großen Waffel." Meine Güte, auch noch Extrawünsche. Naja, also greife ich nach der großen Waffel, doch er blafft: "Ist das die größte Waffel, die sie haben?!" Ich zögere einen Moment, diskutiere ich? Lieber nicht. Nun gut, also nehme ich die ganz große Waffel, erkläre ihm etwas unwillig, dass dies die Waffel für fünf Kugeln sei. "Ich zahle auch extra." blafft er ungehalten. Mir reichts. Ich finde, ich war echt tapfer genug, aber hier reißt der Faden. "Sie könnten einfach etwas höflicher sein,", sage ich, "das wäre mir schon Lohn genug!". Natürlich ignoriert er das, und fährt seine Bestellung (das Selbe nocheinmal für seine (leicht beschämt dreinschauende) Frau) im gleichen unverschämten Tonfall fort. Ich frage mich matt, ob ich ihm erklären soll, dass Leute, die Extrawünsche haben normalerweise höflich nachfragen, ob es vielleicht möglich wäre, und es nicht auf derart grobe Art und Weise einfordern, ich frage mich, ob ich ihm erklären soll, dass ich nicht verpflichtet bin, solchen dämlichen Forderungen nachzugehen, ich frage mich, ob ich ihm sagen soll, er soll sich doch seine blöden 1,40 dahin schieben, wo die Sonne nicht scheint, und sein Eis woanders kaufen, doch dafür ist es ja nun schon zu spät.
Wer jetzt staunt oder gar entrüstet ist, merke dies: Situationen wie diese sind in unserem Job relativ alltäglich. Tja, wie gesagt, ich sehe manche Leute eben von ihrer schlechtesten Seite - jedenfalls hoffe ich das, denn wenn Typen wie der eine noch schlechtere Seite haben, dann aber hallelujah, Freunde!
Und wo wir grad bei Eis sind...ich möchte hiermit stolz verkünden, dass ich heute laut Packung zehn Kugeln (hab es direkt aus der Schüssel gemampft, kann euch daher nicht sagen, ob es wirklich zehn waren ;)) Schoko-Marzipan-Eis gegessen habe. Am Stück. Das mache mir erstmal einer nach! :D
Eine gute Nacht wünscht
freake
Unsereine/r, so scheint mir, ist prädestiniert, die Leute von ihrer schlechtesten Seite zu sehen. Vielleicht liegt es daran, dass die meisten sich offenbar überlegen fühlen, und das gerne ein bisschen raushängen lassen, vielleicht auch, weil es in dieser Gesellschaft viel zu tabu ist, sich mal was Gutes zu tun, und die Menschen sich bekloppterweise oft zu schämen scheinen, wenn sie sich selber ein Eis kaufen. Naja, ich will über die Gründe garnicht weiter philosophieren, aber eines will gesagt sein: Dieser Job hat mein Bild auf die Menschen doch ein Wenig....gerade gerückt.
Ein schönes Beispiel von gestern: Ein Kunde bestellt (natürlich ohne Hallo und ohne Bitte, wie wir es gewohnt sind) ein Softeis mit Krokant und eines mit Zimt. Ich mache das Softeis mit Krokant, reiche es ihm, mache das Softeis mit Zimt, stelle es ab, will kassieren, doch der Kunde verkündet: "Das ist aber keine Schokolade." "Nein," sage ich, "sie haben ja auch Zimt bestellt." Der Kunde überlegt einen Moment, schaut erst das Eis, dann mich bitterböse an, und erklärt mir dann betont geduldig: "Ja, stimmt. Aber ich wollte Schokolade." Tja Kumpel, Pech für dich, würde ich sagen.
Ein anderes Beispiel, das mir echt nahe gegangen ist: Im Trubel während die Tagschicht sich auf den Heimweg macht und die Spätschicht sich häuslich einrichtet, komme ich aus dem Hinterzimmer nach vorne, meine Kollegin ist gerade damit beschäftigt, ein Eis zu machen (für sich selbst, wie sich im Nachhinein rausstellte, doch es liegt nur nahe davon auszugehen, dass sie einen Kunden bedient), und am Tresen steht ein Kunde und schaut mich böse an. Die Frau neben ihm kräht mir eine Bestellung entgegen, und ich frage, ob sie und der böse schauende Mann (so formuliere ich es natürlich nicht ;)) zusammen gehören. "JA!" blafft er mich an. Ich frage, ob die Kollegin ihn denn nicht schon bedient, darauf faucht er "NEIN! Darum gucke ich doch so." Aha. Das nenne ich mal gute Manieren. Nun gut, also dann. Ein Seufzen unterdrücken, auf in den Kampf. "Was kann ich denn für sie tun?" "Eine Kugel Eis, in der großen Waffel." Meine Güte, auch noch Extrawünsche. Naja, also greife ich nach der großen Waffel, doch er blafft: "Ist das die größte Waffel, die sie haben?!" Ich zögere einen Moment, diskutiere ich? Lieber nicht. Nun gut, also nehme ich die ganz große Waffel, erkläre ihm etwas unwillig, dass dies die Waffel für fünf Kugeln sei. "Ich zahle auch extra." blafft er ungehalten. Mir reichts. Ich finde, ich war echt tapfer genug, aber hier reißt der Faden. "Sie könnten einfach etwas höflicher sein,", sage ich, "das wäre mir schon Lohn genug!". Natürlich ignoriert er das, und fährt seine Bestellung (das Selbe nocheinmal für seine (leicht beschämt dreinschauende) Frau) im gleichen unverschämten Tonfall fort. Ich frage mich matt, ob ich ihm erklären soll, dass Leute, die Extrawünsche haben normalerweise höflich nachfragen, ob es vielleicht möglich wäre, und es nicht auf derart grobe Art und Weise einfordern, ich frage mich, ob ich ihm erklären soll, dass ich nicht verpflichtet bin, solchen dämlichen Forderungen nachzugehen, ich frage mich, ob ich ihm sagen soll, er soll sich doch seine blöden 1,40 dahin schieben, wo die Sonne nicht scheint, und sein Eis woanders kaufen, doch dafür ist es ja nun schon zu spät.
Wer jetzt staunt oder gar entrüstet ist, merke dies: Situationen wie diese sind in unserem Job relativ alltäglich. Tja, wie gesagt, ich sehe manche Leute eben von ihrer schlechtesten Seite - jedenfalls hoffe ich das, denn wenn Typen wie der eine noch schlechtere Seite haben, dann aber hallelujah, Freunde!
Und wo wir grad bei Eis sind...ich möchte hiermit stolz verkünden, dass ich heute laut Packung zehn Kugeln (hab es direkt aus der Schüssel gemampft, kann euch daher nicht sagen, ob es wirklich zehn waren ;)) Schoko-Marzipan-Eis gegessen habe. Am Stück. Das mache mir erstmal einer nach! :D
Eine gute Nacht wünscht
freake
Samstag, 23. Juli 2011
Vom Schlecken und Lutschen - Geschichten aus dem Leben einer Eisverkäuferin - 5
Teil 5 - Echte Arbeit.
Heute mal ernst.
Manch einer scheint zu glauben, dass unser Job garkeine richtige Arbeit ist. Oft sehe ich in den Blicken der KundInnen diese dekadente Herablassung, die du nur in den Augen von Menschen siehst, die meinen, ihr Beruf macht sie zu etwas besserem. Und wie oft hört man das Wörtchen "nur", im Zusammen hang mit Eis verkaufen. "Na, aber du bist doch nur eine Eisverkäuferin". Naja, ein gewisses nur hat es in meinem Falle natürlich schon, da ich am Ende der Saison weg bin, und dennoch: Ich habe schon den einen oder anderen Job ausprobiert, und mein jetziger steht den anderen in nichts nach (sieht man vom Geld mal ab ;)).
Wir arbeiten hart: Körperlich ist dieser Job eine echte Herausforderung, noch immer bin ich nach einem langen Tag platt wie eine Flunder, die Füße tun weh, die Knie werden steif, das rechte Handgelenk wird dick und wenn ich einmal sitze, stehe ich vorerst nicht wieder auf.
Wir arbeiten mit dem Kopf: Das mag ganz banal scheinen, aber merk dir erstmal vier verschiedene Bestellungen, führe sie richtig aus, addiere dabei im Kopf schonmal den Preis, nimm nebenher Rücksicht auf deine KollegInnen und kompensiere irgendwie die Grobheit der KundInnen... das ist anstrengender, als man meinen sollte.
Und nicht zuletzt ist unser Job regelrecht pädagogisch, Eis verkaufen fordert eine große soziale kompetenz und emotionale Belastbarkeit, denn man ist hoffnungslos den schlechten Manieren, der üblen Laune und dem arroganten Spott unzähliger Schwachköpfe ausgesetzt.
Unser Job mag manch einem minderwertig erscheinen, weil wir nur ein paar Pfennige verdienen, weil wir bei der Einstellung nicht gefragt werden, welchen Schulabschluss wir haben, welche Sprachen wir sprechen, oder wie alt wir sind, wir bekommen einfach eine Schürze umgebunden und werden ins Geschehen geschubst, und dennoch, wir machen echte Arbeit, Arbeit, die ich 3/4 unserer Kundschaft nicht zutrauen würde.
Manchmal bin ich richtig genervt von der allgemeinen deutschen Einstellung zu Arbeit. Ein Job scheint besser zu sein, je weniger Menschen die Chance haben, ihn zu bekommen, je mehr (oft schwachsinnige) Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um auch nur zum Vorstellungsgespräch geladen zu werden, je mehr am Ende des Monats auf deinem Konto ist, oder je besser du zur Arbeit gekleidet sein musst.
Ich sage: Die Frauen und Männer in Schürzen, in Kitteln, in schlichter Kleidung und in Lumpen, das sind die Heldinnen und Helden unserer Nation!
Und jetzt esse ich ein Eis auf euer Wohl! :D
freake
Heute mal ernst.
Manch einer scheint zu glauben, dass unser Job garkeine richtige Arbeit ist. Oft sehe ich in den Blicken der KundInnen diese dekadente Herablassung, die du nur in den Augen von Menschen siehst, die meinen, ihr Beruf macht sie zu etwas besserem. Und wie oft hört man das Wörtchen "nur", im Zusammen hang mit Eis verkaufen. "Na, aber du bist doch nur eine Eisverkäuferin". Naja, ein gewisses nur hat es in meinem Falle natürlich schon, da ich am Ende der Saison weg bin, und dennoch: Ich habe schon den einen oder anderen Job ausprobiert, und mein jetziger steht den anderen in nichts nach (sieht man vom Geld mal ab ;)).
Wir arbeiten hart: Körperlich ist dieser Job eine echte Herausforderung, noch immer bin ich nach einem langen Tag platt wie eine Flunder, die Füße tun weh, die Knie werden steif, das rechte Handgelenk wird dick und wenn ich einmal sitze, stehe ich vorerst nicht wieder auf.
Wir arbeiten mit dem Kopf: Das mag ganz banal scheinen, aber merk dir erstmal vier verschiedene Bestellungen, führe sie richtig aus, addiere dabei im Kopf schonmal den Preis, nimm nebenher Rücksicht auf deine KollegInnen und kompensiere irgendwie die Grobheit der KundInnen... das ist anstrengender, als man meinen sollte.
Und nicht zuletzt ist unser Job regelrecht pädagogisch, Eis verkaufen fordert eine große soziale kompetenz und emotionale Belastbarkeit, denn man ist hoffnungslos den schlechten Manieren, der üblen Laune und dem arroganten Spott unzähliger Schwachköpfe ausgesetzt.
Unser Job mag manch einem minderwertig erscheinen, weil wir nur ein paar Pfennige verdienen, weil wir bei der Einstellung nicht gefragt werden, welchen Schulabschluss wir haben, welche Sprachen wir sprechen, oder wie alt wir sind, wir bekommen einfach eine Schürze umgebunden und werden ins Geschehen geschubst, und dennoch, wir machen echte Arbeit, Arbeit, die ich 3/4 unserer Kundschaft nicht zutrauen würde.
Manchmal bin ich richtig genervt von der allgemeinen deutschen Einstellung zu Arbeit. Ein Job scheint besser zu sein, je weniger Menschen die Chance haben, ihn zu bekommen, je mehr (oft schwachsinnige) Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um auch nur zum Vorstellungsgespräch geladen zu werden, je mehr am Ende des Monats auf deinem Konto ist, oder je besser du zur Arbeit gekleidet sein musst.
Ich sage: Die Frauen und Männer in Schürzen, in Kitteln, in schlichter Kleidung und in Lumpen, das sind die Heldinnen und Helden unserer Nation!
Und jetzt esse ich ein Eis auf euer Wohl! :D
freake
Freitag, 22. Juli 2011
Vom Schlecken und Lutschen - Geschichten aus dem Leben einer Eisverkäuferin - 4
Teil 4 - Regentage. (Für die fast-Geburtstags-Schnuckischatzipupsimausi und ihren Hasi :D)
Ich glaube, ich erwähnte bereits, dass wir EisverkäuferInnen ein seltsames Völkchen sind. Letztendlich muss man irgendwie seltsam sein, glaube ich, wenn der Wetterbericht am Abend und ein Blick aus dem Fenster am Morgen einem eine Prognose über den kommenden Arbeitstag geben, oder nicht? Als ich heute morgen aus dem Fenster schaute, sah es so aus:
Und schon war klar: Entspannen angesagt! Auf einen solchen Morgen können eigentlich nur zwei Sorten Arbeitstag folgen.
Variante A: Gerade genug los, als dass es sich lohnt, zu arbeiten, aber nicht genug, als dass die grund-Unfreundlichkeit der schlecht gelaunten KundInnen einem unter die Haut gehen könnte. Ganz in Ruhe vor sich hin arbeiten, sich über jeden unfreundlichen Kunden ausgiebigst auslassen, literweise Heißgetränke konsumieren und sich heimlich über einen äußerst übellaunigen Chef amüsieren, dem das Wetter mal so garnicht passt.
Variante B: Füße auf den Tisch! Genug mieses Wetter, als dass es sich überhaupt garnicht lohnt; zuhause bleiben, den unerwarteten freien Nachmittag genießen und mit irgendwelchem verrückten Schwachsinn füllen.
Und wo wir grad dabei sind. Für diesen Regentag ist der wahre Witz vielleicht folgender: Unerwartet vom Eisverkaufen befreit, habe ich mich den ganzen Nachmittag damit beschäftigt, Eis herzustellen...Vielleicht arbeite ich zu viel. xD
Wer in den nächsten Tagen Lust auf Mandel-Haselnuss-Kokos- oder Schoko-Marzipan-Eis hat (natürlich vegan), ich hab jede Menge da! ;)
So, und nun verabschiede ich mich für heute (auf dass ich morgen wieder spannenderes zu erzählen habe ;)) und wünsche meiner Lieblingsschnuckeline (und vermutlich einzigen Leserin :D) morgen einen tollen Schlüpftag! Kaum aus der Pubertät und schon halb auf der Bahre - eine wahre Eisverkäuferin bist Du!
Euch grüßt mit regennassem Haar,
freake
Ich glaube, ich erwähnte bereits, dass wir EisverkäuferInnen ein seltsames Völkchen sind. Letztendlich muss man irgendwie seltsam sein, glaube ich, wenn der Wetterbericht am Abend und ein Blick aus dem Fenster am Morgen einem eine Prognose über den kommenden Arbeitstag geben, oder nicht? Als ich heute morgen aus dem Fenster schaute, sah es so aus:
Und schon war klar: Entspannen angesagt! Auf einen solchen Morgen können eigentlich nur zwei Sorten Arbeitstag folgen.
Variante A: Gerade genug los, als dass es sich lohnt, zu arbeiten, aber nicht genug, als dass die grund-Unfreundlichkeit der schlecht gelaunten KundInnen einem unter die Haut gehen könnte. Ganz in Ruhe vor sich hin arbeiten, sich über jeden unfreundlichen Kunden ausgiebigst auslassen, literweise Heißgetränke konsumieren und sich heimlich über einen äußerst übellaunigen Chef amüsieren, dem das Wetter mal so garnicht passt.
Variante B: Füße auf den Tisch! Genug mieses Wetter, als dass es sich überhaupt garnicht lohnt; zuhause bleiben, den unerwarteten freien Nachmittag genießen und mit irgendwelchem verrückten Schwachsinn füllen.
Und wo wir grad dabei sind. Für diesen Regentag ist der wahre Witz vielleicht folgender: Unerwartet vom Eisverkaufen befreit, habe ich mich den ganzen Nachmittag damit beschäftigt, Eis herzustellen...Vielleicht arbeite ich zu viel. xD
Wer in den nächsten Tagen Lust auf Mandel-Haselnuss-Kokos- oder Schoko-Marzipan-Eis hat (natürlich vegan), ich hab jede Menge da! ;)
So, und nun verabschiede ich mich für heute (auf dass ich morgen wieder spannenderes zu erzählen habe ;)) und wünsche meiner Lieblingsschnuckeline (und vermutlich einzigen Leserin :D) morgen einen tollen Schlüpftag! Kaum aus der Pubertät und schon halb auf der Bahre - eine wahre Eisverkäuferin bist Du!
Euch grüßt mit regennassem Haar,
freake
Vom Schlecken und Lutschen - Geschichten aus dem Leben einer Eisverkäuferin - 3
Teil 3 - Woran man uns erkennt.
Ja, wir EisverkäuferInnen, wir sind schon ein seltsames Völkchen. Und wer nicht seltsam ist, wirklich seltsam meine ich, der hält es bei uns auch nicht lange aus.
Wenn man einmal weiß, wie, dann erkennt man uns eigentlich auf den ersten Blick. Zum Beispiel abends/nachts auf dem Heimweg: Wir sind die, von denen man auf den ersten Blick denkt, sie sind betrunken, und auf den zweiten, sie sind verrückt. Wir sitzen völlig zerzaust, erschöpft und zwangsläufig entweder grenzenlos grumpfelig, oder sehr albern in der Bahn, zupfen, wischen und pulen uns gegenseitig die Überreste des täglichen Kampfes aus Haaren, Kleidung und Gesichtern, führen Gespräche die klingen, als sprächen wir eine Geheimsprache (irgendwie tun wir das auch) und riechen vermutlich noch auf drei Meter Abstand nach Zimt, Schokolade und Erdbeeren. Wenn wir weder schimpfen (was wir sehr gut können), noch kichern (worin wir fast noch besser sind), sind wir meistens mit Tratschen beschäftigt. So gehört sich das doch auch, oder nicht?
Woran erkennt man uns noch? An Teetassen, abstrusen Zeichnungen, irritierenden Gesprächsthemen (wie z.B. der aphrodisierenden Wirkung von Zimt, dem Bedürfniss nach Muskatnuss-Eis und den unzähligen Theorien welche Teile unserer Arbeit high machen, welche Teile krank machen, und an welchen Stellen wir überall was besseres verdient hätten), wilden Verschwörungen und Verschwörungstheorien und einer misstrauischen Grundeinstellung gegenüber jeder Person, die ein/e potentielle/r Eiskäufer/in sein könnte? Soetwas in der Art, würde ich sagen.
Nun, zum Abschluss beglücke ich euch noch mit einer bildlichen darstellung unseres alltäglichen Wahnsinns.Wer errät, worum es sich bei dieser Zeichnung handelt (oder die Schrift lesen kann *fies grinst*) bekommt einen roten Gummipunkt. Bei Zehn Punkten gibts einen virtuellen Kuss auf die Nasenspitze.
Man beachte, dass wir auch sorgsam markiert haben, wo der Schatz zu finden ist! Aber erhofft euch nicht zuviel, wir haben schon alles geplündert. ;)
Eine gute Nacht wünscht
freake
Ja, wir EisverkäuferInnen, wir sind schon ein seltsames Völkchen. Und wer nicht seltsam ist, wirklich seltsam meine ich, der hält es bei uns auch nicht lange aus.
Wenn man einmal weiß, wie, dann erkennt man uns eigentlich auf den ersten Blick. Zum Beispiel abends/nachts auf dem Heimweg: Wir sind die, von denen man auf den ersten Blick denkt, sie sind betrunken, und auf den zweiten, sie sind verrückt. Wir sitzen völlig zerzaust, erschöpft und zwangsläufig entweder grenzenlos grumpfelig, oder sehr albern in der Bahn, zupfen, wischen und pulen uns gegenseitig die Überreste des täglichen Kampfes aus Haaren, Kleidung und Gesichtern, führen Gespräche die klingen, als sprächen wir eine Geheimsprache (irgendwie tun wir das auch) und riechen vermutlich noch auf drei Meter Abstand nach Zimt, Schokolade und Erdbeeren. Wenn wir weder schimpfen (was wir sehr gut können), noch kichern (worin wir fast noch besser sind), sind wir meistens mit Tratschen beschäftigt. So gehört sich das doch auch, oder nicht?
Woran erkennt man uns noch? An Teetassen, abstrusen Zeichnungen, irritierenden Gesprächsthemen (wie z.B. der aphrodisierenden Wirkung von Zimt, dem Bedürfniss nach Muskatnuss-Eis und den unzähligen Theorien welche Teile unserer Arbeit high machen, welche Teile krank machen, und an welchen Stellen wir überall was besseres verdient hätten), wilden Verschwörungen und Verschwörungstheorien und einer misstrauischen Grundeinstellung gegenüber jeder Person, die ein/e potentielle/r Eiskäufer/in sein könnte? Soetwas in der Art, würde ich sagen.
Nun, zum Abschluss beglücke ich euch noch mit einer bildlichen darstellung unseres alltäglichen Wahnsinns.Wer errät, worum es sich bei dieser Zeichnung handelt (oder die Schrift lesen kann *fies grinst*) bekommt einen roten Gummipunkt. Bei Zehn Punkten gibts einen virtuellen Kuss auf die Nasenspitze.
Man beachte, dass wir auch sorgsam markiert haben, wo der Schatz zu finden ist! Aber erhofft euch nicht zuviel, wir haben schon alles geplündert. ;)
Eine gute Nacht wünscht
freake
Mittwoch, 20. Juli 2011
Vom Schlecken und Lutschen - Geschichten aus dem Leben einer Eisverkäuferin - 2
Teil 2 - die Jugend von heute!
Ja, darin können wir doch schwelgen, oder nicht? Die Jugend von heute! Dieses verrottete Pack!
Die Jugend von heute kauft manchmal ein Eis bei mir. Man erkennt sie schon von weitem: Ein wandelndes Klischee. Nun, dann steht sie da, diese verruchte Jugend von heute, schaut mich aus überschminkten Augen an, lächelt unsicher und sagt: "Hallo! Ich möchte bitte ein kleines Softeis mit Schokoladenhaube." Sie sagt: "Vielen Dank!". Sie sagt: "Auf Wiedersehen, einen schönen Tag noch!" Respektvoll, höflich, freundlich. Mein Babelfisch tobt und grummelt: "Bälger wie die machen Kerle wie mich arbeitslos."
Doch schon naht die Jugend von gestern. Gut gekleidet, gepflegt, stilvoll und eloquent, wirft der Jugend von Heute, die glücklich mit ihrem Eis davongeht einen missbilligenden Blick ins Dekolleté (einen eine Nummer zu ausgiebigen Blick, für meinen Geschmack) schüttelt noch missbilligender den Kopf, wendet den Blick nur mühsam ab und begrüßt mich mit einem gebellten: "Zwei Zimt!" Mein Babelfisch ist glücklich. Die Jungend von gestern, die hat er gern.
Long story short: Wenn es an die einfachen aber fundamentalen Dinge im Leben kommt, wie einen höflichen Grundrespekt von Mensch zu Mensch, so scheint mir die verrufene Jugend von Heute der verrufenden Jugend von Gestern in so manchem ein paar Schritte voraus.
Ja, darin können wir doch schwelgen, oder nicht? Die Jugend von heute! Dieses verrottete Pack!
Die Jugend von heute kauft manchmal ein Eis bei mir. Man erkennt sie schon von weitem: Ein wandelndes Klischee. Nun, dann steht sie da, diese verruchte Jugend von heute, schaut mich aus überschminkten Augen an, lächelt unsicher und sagt: "Hallo! Ich möchte bitte ein kleines Softeis mit Schokoladenhaube." Sie sagt: "Vielen Dank!". Sie sagt: "Auf Wiedersehen, einen schönen Tag noch!" Respektvoll, höflich, freundlich. Mein Babelfisch tobt und grummelt: "Bälger wie die machen Kerle wie mich arbeitslos."
Doch schon naht die Jugend von gestern. Gut gekleidet, gepflegt, stilvoll und eloquent, wirft der Jugend von Heute, die glücklich mit ihrem Eis davongeht einen missbilligenden Blick ins Dekolleté (einen eine Nummer zu ausgiebigen Blick, für meinen Geschmack) schüttelt noch missbilligender den Kopf, wendet den Blick nur mühsam ab und begrüßt mich mit einem gebellten: "Zwei Zimt!" Mein Babelfisch ist glücklich. Die Jungend von gestern, die hat er gern.
Long story short: Wenn es an die einfachen aber fundamentalen Dinge im Leben kommt, wie einen höflichen Grundrespekt von Mensch zu Mensch, so scheint mir die verrufene Jugend von Heute der verrufenden Jugend von Gestern in so manchem ein paar Schritte voraus.
Montag, 18. Juli 2011
Vom Schlecken und Lutschen - Geschichten aus dem Leben einer Eisverkäuferin - 1
Teil 1 - Mein Babelfisch und ich.
Vermutlich ist es überall so, wo man mit KundInnen zu tun hat: Tagtäglich ist man mit maßloser Unhöflichkeit und schlechten Manieren konfrontiert. Schön waren die Zeiten, als es noch üblich war, Menschen mit "Hallo" zu begrüßen, das Wort "bitte" zu verwenden, wenn um etwas gebeten wird, ganz zu schweigen von dem Wort "danke", oder gar einem höflichen Abschiedswort. Ach, wo geht es nur hin, wenn selbst diese simpelsten Ausdrucksformen des gegenseitigen Respekts unüblich werden?
Nun, um mich nicht ständig aufzuregen, habe ich mir einen imaginären Babelfisch (ihr wisst schon, Douglas Adams, Per Anhalter Durch Die Galaxis ;)) zugelegt. Der leistet mir einen prima Dienst: Begrüßt ein Kunde mich mit "Zwei Krokant!", sagt mein Babelfisch munter: "Hallo! Ich möchte bitte zwei Softeis mit Haselnuss-Krokant." Brüllt der Kunde während ich sein Eis mache meinem Rücken entgegen "Wieviel?!", fragt mein Babelfisch freundlich "Entschuldigung, ich bin zu blöd die Preise zu lesen, wieviel kostet das Eis eigentlich?".
Nun ja, so ganz einwandfrei funktioniert das Kerlchen nicht, doch meistens vertragen wir uns ganz gut. Zum Beispiel: Schnauzt mich eine Kundin an, weil sie nicht verstehen kann, dass man eine halbe Stunde warten muss, wenn man sich an eine sehr lange Schlange hinten anstellt, sagt mein Babelfisch: "Ich bin eine dumme, ungehobelte und unverschämte Person, die nichts besseres zu tun hat als hier zu stehen und rumzumaulen! Mein Leben ist so besch..., dass ich hier stehen und Theater machen muss." Ich bin mir sicher, dass die gute Frau etwas anderes meinte, aber mein Fisch und ich, wir verstehen uns schon irgendwie, denn die Antwort auf die Beiden Varianten fällt am Ende schließlich gleich aus: "Na, das glaub ich Ihnen. Das tut mir wirklich leid für Sie."
Nur bei einer Sache kann mir selbst mein Babelfisch nicht helfen, und das sind die "Eisneger". Mein Fisch und ich, wir geben uns ja wirklich Mühe, aber wenn eine/r einen "Eisneger" bestellt, dann sagt mein Fisch nur "Ich bin ein rassistisches A-Loch, zu blöd mich einer korrekten Sprache zu bedienen oder einfach zu lesen." Nun, was soll ich darauf noch antworten? Ihr wollt es garnicht wissen!
Ich finde, jede/r sollte so einen Babelfisch haben: Er hält einen munter und erspart einem eine Menge Ärgernis. Probiert es aus, wenn man es einmal raus hat, macht es richtig Spaß! :D
Und: Wenn ihr das nächste mal ein Eis kauft (oder irgendwas anderes), denkt an mich und seid höflich. ;)
Euch grüßen fröhlich,
freake und ihr Babelfisch
Vermutlich ist es überall so, wo man mit KundInnen zu tun hat: Tagtäglich ist man mit maßloser Unhöflichkeit und schlechten Manieren konfrontiert. Schön waren die Zeiten, als es noch üblich war, Menschen mit "Hallo" zu begrüßen, das Wort "bitte" zu verwenden, wenn um etwas gebeten wird, ganz zu schweigen von dem Wort "danke", oder gar einem höflichen Abschiedswort. Ach, wo geht es nur hin, wenn selbst diese simpelsten Ausdrucksformen des gegenseitigen Respekts unüblich werden?
Nun, um mich nicht ständig aufzuregen, habe ich mir einen imaginären Babelfisch (ihr wisst schon, Douglas Adams, Per Anhalter Durch Die Galaxis ;)) zugelegt. Der leistet mir einen prima Dienst: Begrüßt ein Kunde mich mit "Zwei Krokant!", sagt mein Babelfisch munter: "Hallo! Ich möchte bitte zwei Softeis mit Haselnuss-Krokant." Brüllt der Kunde während ich sein Eis mache meinem Rücken entgegen "Wieviel?!", fragt mein Babelfisch freundlich "Entschuldigung, ich bin zu blöd die Preise zu lesen, wieviel kostet das Eis eigentlich?".
Nun ja, so ganz einwandfrei funktioniert das Kerlchen nicht, doch meistens vertragen wir uns ganz gut. Zum Beispiel: Schnauzt mich eine Kundin an, weil sie nicht verstehen kann, dass man eine halbe Stunde warten muss, wenn man sich an eine sehr lange Schlange hinten anstellt, sagt mein Babelfisch: "Ich bin eine dumme, ungehobelte und unverschämte Person, die nichts besseres zu tun hat als hier zu stehen und rumzumaulen! Mein Leben ist so besch..., dass ich hier stehen und Theater machen muss." Ich bin mir sicher, dass die gute Frau etwas anderes meinte, aber mein Fisch und ich, wir verstehen uns schon irgendwie, denn die Antwort auf die Beiden Varianten fällt am Ende schließlich gleich aus: "Na, das glaub ich Ihnen. Das tut mir wirklich leid für Sie."
Nur bei einer Sache kann mir selbst mein Babelfisch nicht helfen, und das sind die "Eisneger". Mein Fisch und ich, wir geben uns ja wirklich Mühe, aber wenn eine/r einen "Eisneger" bestellt, dann sagt mein Fisch nur "Ich bin ein rassistisches A-Loch, zu blöd mich einer korrekten Sprache zu bedienen oder einfach zu lesen." Nun, was soll ich darauf noch antworten? Ihr wollt es garnicht wissen!
Ich finde, jede/r sollte so einen Babelfisch haben: Er hält einen munter und erspart einem eine Menge Ärgernis. Probiert es aus, wenn man es einmal raus hat, macht es richtig Spaß! :D
Und: Wenn ihr das nächste mal ein Eis kauft (oder irgendwas anderes), denkt an mich und seid höflich. ;)
Euch grüßen fröhlich,
freake und ihr Babelfisch
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